Städtische Fachakademie für Heilpädagogik
Ruppertstraße 3 | 80337 München

Übungs- und Methodenfächer

Heilpädagogische Übungen: Das Unterrichtsfach führt ein in die praktischen Aufgaben der/des Heilpädagogen/innen sowie in die Anwendung unterschiedlicher heilpädagogischer Methoden.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Voraussetzung heilpädagogischen Handelns: - Erstgespräch, - Anamnese, - Übungen im Rollenspiel
  • Standardisierte Beobachtung
  • Erstellung eines Entwicklungsberichts nach Metzler

Inklusionspädagogik: Mit der UN-Behindertenrechtskonvention wird Inklusion, also die umfassende Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in alle gesellschaftlichen Bereiche, zum rechtlichen und gesellschaftlichen Auftrag. Heilpädagogische Begleitung wird in Zukunft immer häufiger in sogenannten Regeleinrichtungen stattfinden. Im Übungsfach Inklusionspädagogik setzen sich angehende Heilpädagoginnen und Heilpädagogen mit den praktischen
Herausforderungen dieser Entwicklung auseinander.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Die Gestaltung einer vorurteilsbewussten Lernumgebung (Anti-Bias-Ansatz)
  • Einrichtungsentwicklung mit dem "Index für Inklusion"
  • Methoden zum Abbau von Teilhabe-Barrieren (z.B. Einfache Sprache)
  • Herausforderungen in der Gestaltung von Elternpartnerschaft

Arbeit mit Senioren: Heilpädagogik versteht sich auch in der Arbeit mit alten Menschen, als eine Handlungswissenschaft, die sich mit der speziellen und spezifischen Unterstützung des Lebens von Menschen mit individuellen körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen beschäftigt, deren Teilhabe am Leben in der Gesellschaft bedroht, behindert ist oder verhindert wird.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Theoriekompetenz (spezifisches Fachwissen, z. B. über Demenz)
  • Methodenkompetenz (Umsetzung heilpädagogischer Handlungsformen, z. B. Biografie Arbeit)
  • Heilpädagogische Handlungskompetenz (der Beziehungsaugbau und die Beziehungsgestaltung)
  • Reflexionskompetenz (Entwicklung eines professionellen Selbstkonzeptes)

Gesprächsführung: Aufbauend auf Erfahrungen in der bisherigen Berufstätigkeit wird die eigene Gesprächsführung weiter professionalisiert. Es werden verschiedene Beratungskonzepte und Gesprächsführungsstrategien vermittelt, die in verschiedensten Einzelsituationen, Gruppen/Teamsituationen und besonders in schwierigen Gesprächssituationen praktisch erprobt werden.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • klientenzentrierte und lösungsorientierte Gesprächsführung
  • Ablauf und Methoden einer Moderation
  • Konflikt- und Klärungsgespräche

Übungen zum systemischen Arbeiten: Das Fach vermittelt zunächst eine Einführung in die systemische Sichtweise. Auf dieser Grundlage lernen die Studierenden Aspekte der systemischen Beziehungsgestaltung, mögliche systemische Interventionen und systemisches Arbeiten in unterschiedlichen Anwendungsfeldern kennen.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Merkmale von Systemen; Besonderheiten einer sytemischen Perspektive
  • Ressourcenorientierung und zirkuläres Fragen
  • Auswirkungen einer psychischen Erkrankung eines Elternteils auf das System 

Stressmanagement: Dieses Fach dient sowohl der Reflexion und Verbesserung der eigenen Stresskompetenz als auch der Möglichkeit, das erworbene Wissen in der heilpädagogischen Arbeit anwenden zu können. Hierbei hilft ein vertiefter Einblick in die verschiedene Stressmechanismen sowie die praktische Übung von Stressbewältigungsstrategien.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Verschiedene Erklärungsansätze des Stressgeschehens
  • Burnout-Syndrom und die Folgen von Dauerstress
  • Entspannungsmethoden und Zeitmanagement

Heilpädagogisches Gestalten: Heilpädagogisches Gestalten ist eine Methode, die dem speziellen Erziehungsbedarf von Menschen mit Entwicklungs- und Bildungshindernissen durch KREATIV SEIN begegnet. Für den Einsatz dieser Methode werden möglichst viele Techniken vertieft und vermittelt.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Vermittlung verschiedener Grundtechniken ( Malen, Drucken etc.)
  • Dreidimensionales Gestalten mit Ton, Gips, Teigen o.ä.
  • Arbeit mit Filz, Holz, Batik

Musiktherapie: Eine sowohl theoretisch als auch praktisch bezogene Einleitung in die heilpädagogische Musiktherapie wird präsentiert. Musiktherapeutische Ziele und Vorgehensweisen, die in der praktischen Arbeit mit diversen Klienten geeignet und wirksam sind, werden erlernt und erprobt.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Selbsterfahrung mit der Wirkung von Klang, Rhythmus und Musik
  • Musiktherapeutische Ansätze im Bereich der Kommunikation, Motorik, Emotionen
  • Praktische Übungen mit Gesang, Bewegung, geeigneten Musikinstrumenten

Arbeit mit Gruppen: Das Fach beschäftigt sich mit der Analyse von Gruppen (Schwerpunkt Kleingruppe): Theoretische Grundlagen werden mit praktischen Übungen für die Gruppenarbeit in heilpädagogischen Arbeitsfeldern verknüpft.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Gruppenphasen/Gruppenrollen
  • Konflikte in Gruppen
  • ausgewählte Beispiele für die Arbeit mit Gruppen (z.B. Erlebnispädagogik, Mädchen - Jungen-Gruppen, Jugendgruppen etc.)

Eltern- und Familienarbeit: Die Zusammenarbeit mit Familien und Angehörigen hat in der Arbeit von Heilpädagogen/innen einen hohen Stellenwert.
Im Übungsfach Eltern- und Familienarbeit werden die eigene Haltung, die Einstellung zur Zusammenarbeit mit Familien und die unterschiedlichen Lebenssituationen von Familien betrachtet.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Modelle der Elternarbeit
  • Familien in schwierigen Situationen (u.a. Familien mit einem behinderten Kind, Patchworkfamilien, Adoptionsfamilien, Familien mit Sucht oder Gewalterfahrungen, Familien mit Migrationshintergrund)
  • Elternbildung, Elternkurse, Elterntraining

Psychomotorik: In Theorie und Praxis werden die vielfältigen, spaßvollen Ideen der Psychomotorik den Studierenden näher gebracht. Durch aktives Mit- und Selbermachen wird erleb- und begreifbar, dass Bewegung und bewegte Spielideen nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen Freude bereiten.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Förderung der Ich-Kompetenz durch Wahrnehmungsübungen und kindgemäße Entspannungsverfahren
  • Förderung der Sach-Kompetenz durch das Experimentieren mit Alltagsmaterialien und das Spielen mit unterschiedlichen Sport- und Psychomotorikgeräten
  • Förderung der Sozial-Kompetenz durch bewusst gelenkte Bewegungsspiele sowie offene Lern- und Spielsituationen in der Gruppe

Sensorische Integration und Wahrnehmungsförderung: Das Unterrichtsfach beschäftigt sich mit dem Thema der ganzheitlichen Wahrnehmung. Durch die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema sowie durch die Auswertung von Videosequenzen und Praxisbeispielen schärfen die Studierenden im Laufe des Semestern ihren Blick für Kinder, die von einer Wahrnehmungsstörung betroffen sind und bekommen Werkzeuge an die Hand, wie sie diese Kinder ganzheitlich fördern können.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Sensorische Integration (Definition, Neurologische Zusammenhänge)
  • Basissinne: Nah-und Fernsinne
  • Stadien der Sensomotorischen Entwicklung
  • Symptome in unterschiedlichen Altersstufen

Übungen zur Berufskunde: Im Rahmen einer Besichtigungswoche lernen die Studierenden unterschiedliche Heilpädagogische Einrichtungen und damit die verschiedenen Arbeitsfelder von Heilpädagogen/innen vor Ort kennen. Zudem erhalten die Studierenden Informationen zu wichtigen Kooperationspartnern in der heilpädagogischen Tätigkeit.

Heilpädagogische Spielbehandlung: Heilpädagogische Spielbehandlung ist eine Methode, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen zur Anwendung kommt.
Die vermittelte Grundlage ist der personenzentrierte Ansatz von Carl Rogers.
Impliziert sind u.a. verhaltenstherapeutische, systemische und kunsttherapeutische Maßnahmen.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Einführung in die heilpädagogische Spielbehandlung
  • Von der „nicht-direktiven“ zur „personenzentrierten“ Spieltherapie
  • Konzept einer heilpädagogischen Spielbehandlung
  • Sandspiel-Therapie

Übungen zur Förder- und Begleitdiagnostik: Im diesem Fach werden häufig verwendete diagnostische Instrumentarien vorgestellt und von den Studierenden ausprobiert.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Verstehens- und handlungsorientierte Diagnostik
  • Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs ( KMK 2000)
  • Screeningverfahren; Intelligenzverfahren
  • Testbatterie für geistig behinderte Kinder

Übungen zur Unterrichtsdidaktik: Die Studierenden lernen, didaktische Grundsätze für den schulischen und außerschulischen Bereich unter Berücksichtigung der heilpädagogischen Handlungskompetenzen kennen. Darüber hinaus werden spezifische Förderkonzepte unter Berücksichtigung der speziellen Bedürfnisse der Gruppe und des Einzelnen mit ihrer unterschiedlichen Bedarfen bearbeitet.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Übungen zur ressourcenorientierten Förderplanung
  • Didaktische Grundsätze für den schulischen und außerschulischen Bereich
  • Kennen lernen und Einüben unterschiedlicher Förderprogramme

Geschichte der Heilpädagogik: Die Studierenden setzen sich mit der Geschichte der Heilpädagogik auseinander im Hinblick auf den Nationalsozialismus und die ehemalige DDR.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Gesellschaftliche Rolle der Kirche
  • Euthanasie im dritten Reich
  • Leben und Wirken von Korczak, Rechte der Kinder
  • Rehabilitationspädagogik in der ehemaligen DDR

Praktische Jugendarbeit: Die Studierenden erhalten im Kontakt mit Schülern/Schülerinnen (einer Schule zur individuellen Lernförderung) Gelegenheit, praktische Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen zu sammeln. In der jeweils anschließenden Theoriestunde erfolgt die Verknüpfung des Erlebten mit fachpädagogischen Inhalten.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Kennenlernen und Einfühlen in die Erlebniswelt der Jugendlichen
  • Einblicke in den Ansatz der konfrontativen Pädagogik (Verdeutlichen durch Rollenspiel)
  • Vermitteln und Erkennen von verbreiteten Mustern im Umgang zwischen Pädagogen und Jugendlichen als Voraussetzung der Steigerung von individueller Fachkompetenz

Übungen zur Körperbehindertenpädagogik: Die Studierenden beschäftigen sich vertieft und mit Praxisbezug mit speziellen Themen der Lebenswirklichkeit bei motorischen/körperlichen Einschränkungen.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Therapiekonzepte und Fördermöglichkeiten
  • Lebensbeistand und Sterbebegleitung im Kinder- und Jugendalter
  • Sexualität und Körperbehinderung
  • Partnerschaft und Familie

Übungen zur Gruppendynamik und Tiefenpsychologie: Die Übung dient der Einführung in tiefenpsychologisches Denken durch Selbsterfahrung und theoriegeleitete Reflexion.


Exemplarische Unterrichtsinhalte:

  • Entwicklung des Menschen aus tiefenpsychologische Sicht ( Phasen, typische Konflikte, Strukturentwicklung der Persönlichkeit, Entwicklungsaufgaben)
  • Methoden: Psychodrama, Rollenspiele, systemische Aufstellungen etc.