Städtische Fachakademie für Sozialpädagogik
Schlierseestraße 47 | 81539 München, Ruppertstraße 3 | 80337 München
 

Musikpädagogik und Rhythmik

Musikpädagogik

 

Die musikalische Arbeit mit Kindern im Kindergarten, der Kinderkrippe, sowie unter Umständen später in anderen Berufsfeldern wie Hort, stationärer Jugendhilfe, Jugendarbeit sowie Sonder- und Heilpädagogik, soll in der Hauptsache die Freude an der Musik bei den Kindern wecken und zum Musizieren anregen. Wir stellen immer wieder fest, dass in der Schullaufbahn unserer angehenden Erzieherinnen bisher sehr wenig in diese Richtung getan wurde, dass bei vielen eher das Gefühl vermittelt wurde, dass sie unmusikalisch sind oder nicht singen können.
Unsere erste Aufgabe ist es, die jungen Leute aufzufangen, sie da abzuholen, wo sie sich in ihrer musikalischen Entwicklung befinden und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie, wie jeder Mensch, Musik machen können, sodass Musik für sie nicht nur als Konsum in Frage kommt.
Das geht hauptsächlich über die Freude am musikalischen Tun. Sie gilt es zu wecken und zu entwickeln. Die jungen Leute sollen Zutrauen zu sich gewinnen, indem sie ihre individuelle Ausdrucksfähigkeit und Kreativität entdecken, erleben  und entfalten. Dabei werden automatisch praktische Fähigkeiten erworben, vertieft, sowie musikalische Kenntnisse gewonnen.

 

Im SPS wollen wir, ähnlich wie bei der Arbeit mit Kindern, ganz ohne irgendwelche Voraussetzungen an das Können der Teilnehmer arbeiten. Die Arbeit findet nur mit elementaren Musikinstrumenten statt, ohne Notenkenntnisse zu benötigen. Es soll bei allen das Gefühl geweckt werden, dass sie den auf sie zukommenden Aufgaben gewachsen sind, dass der Umgang mit Musik ihnen Spaß macht und sie diese Freude am Musizieren später oder auch jetzt schon weitergeben können.
Der Unterricht bezieht sich aus diesem Grunde hauptsächlich auf Klangspiele, Klangszenen, in denen die Kinder spielend lernen sollen Eigenschaften der Klänge zu unterscheiden (Tonhöhen, Klangfarben, Tondauer, aus welcher Richtung der Klang kommt...). Die SPS-Teilnehmerinnen sollen dabei diese Spiele, die sie selber erlebt haben, an Kinder in ihren Einrichtungen weitergeben.

 

Ein weiterer Bereich widmet sich der Vermittlung von Kinderliedern.
Die Vermittlung eines Kinderliedes soll immer von einer Spielidee ausgehen wie der Darstellung einer Geschichte, die zufällig von einem Lied erzählt wird, das die Kinder ganz nebenbei singen lernen, oder von einer tänzerischen Bewegung, die von einem Lied angeregt wird, das die Kinder dabei auch spielend singen lernen.

 

Als elementare Musikinstrumente werden vor allen Dingen Rhythmusinstrumente, sowie Stabspiele unter Verwendung von pentatonischen Reihen eingesetzt, da diese keine theoretische Vorkenntnisse oder eingeübte Fertigkeiten am Instrument voraussetzen.

 

Theoretisch etwas aufwendiger wird es erst später im A-Kurs, wo die Arbeit sich mit tonalen Liedern, wie es die meisten sind, und deren Begleitungsmöglichkeiten beschäftigt. Dabei ist ein Einstieg in die Musiktheorie nicht zu vermeiden.
Die Studierenden sollen theoretisch soweit gelangen, dass sie in der Lage sind bei der Arbeit mit Kindern die spieltechnischen Schwierigkeiten soweit zu reduzieren, dass die Kinder nicht gleich an Grenzen stoßen, sondern merken dass sie der Sache gewachsen sind und Musizieren ihnen Spaß macht. (z.B. Entfernung aller nicht benötigten Klangstäbe, Erarbeitung eines Rhythmus über die Sprache.)

 

Dabei sollte vieles ausgeklammert werden, was nicht zielgerichtet ist und das Gefühl vermittelt, der Sache nicht gewachsen zu sein. Dafür müssen Inhalte immer wieder geübt werden. Musiklehrer kennen das aus eigener Erfahrung. Nur immer wieder eingeübte Verfahrensmuster beim Musizieren vermitteln Sicherheit und eine gewisse Souveränität, was Voraussetzung dafür ist, dass unsere Studierenden es später weitergeben.

 

Äußerst wichtig ist dabei das Singen. Auf unsere Studierenden wartet später eine wichtige Aufgabe – die Hinführung der Kinder an die Musik. Das geht aber nur wenn mit den Kindern musiziert wird.
Dafür ist auch der Erwerb eigener musikalischer Fähigkeiten wichtig.
Die Motivation, die sich aus dem Gefühl ergibt „das ist ja gar nicht so schwer“, oder, „das kann ich auch“, „das macht Spaß“ ist dabei von hoher Wichtigkeit.

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